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Riedenweinpräsentation 2023 - Große Weine aus den besten Rieden der Steiermark

Am 1. September 2023 laden steirische Top-Weingüter in die prunkvollen Räumlichkeiten der Alten Universität Graz, wo die großen Weine aus den besten Rieden der Steiermark präsentiert werden.

Es stehen rund 300 Tropfen von etwa fünfzig Weingütern aus den DAC-Gebieten Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland Steiermark zum Verkosten bereit.Die WinzerInnen rücken neben gereifteren Jahrgängen die drei herausragenden Jahrgänge 2020, 2021 sowie 2022 in den Mittelpunkt und widmen sich der Frage, wie sich anhand dieser Vertikale das spezifische Lagen-Terroir charakterisieren lässt.

Die Wein Steiermark bietet wieder Sommeliers, Fachbesuchern eine kostenfreie Teilnahme an der heurigen an. Mitglieder des Sommeliervereines ohne aktive Tätigkeit in Gastronomie oder Weinhandel bekommen nach Akkreditierung ein vergünstiges Ticket Eine Vertikale der drei exzellenten Jahrgänge 2020, 2021 und 2022 stellt die steirischen Winzer:innen bei der kommenden Riedenweinpräsentation ins Scheinwerferlicht und lädt die BesucherInnen ein, darin die typischen Merkmale des jeweiligen Terroirs heraus zu kosten. Doch wie lassen sich Kalk, Opok, Schiefer, Schotter, Sand- oder Vulkangestein in den Weinen nachvollziehen? Und welche Rolle spielen dabei das Wetter und die Philosophie der Winzer? Mögliche Antworten auf diese Fragen kommen von sechs der besten Sommelières und Sommeliers des Landes, welche von den sechs wichtigsten Bodentypen der Steiermark eine sensorische Charakterisierung erstellt haben. Diese bilden den roten Faden der Verkostung und sollen die BesucherInnen und WinzerInnen zur Diskussion sowie zum Vergleich mit der persönlichen Wahrnehmung anregen.

Mitglieder von Sommelier-Vereinen:

erhalten die Tickets ermäßigt um 18 Euro/Person
Anmeldelink für Sommeliervereinsmitglieder

Für Professionals:

16:00-17:00 Uhr
Kostenloser Eintritt bei Angabe der aktiven beruflichen Tätigkeit. (Gilt für Presse, Gastronomie und Handel)
Ab 17:00 Uhr Eintritt nur mit Ö-Ticket möglich.
Anmeldelink für Professionals

 

Weitere Infos: Riedenweinpräsentation Graz 2023 • Wein Steiermark

 

DATUM/ZEIT/ORT:

Was Terroir-Vertikale der Jahrgänge 2020 bis 2022  - „Wie kommt das Terroir in den Jahrgängen 2020 bis 2022 zum Ausdruck?“
Wo Alte Universität Graz
   
Wann Freitag, 1. September 2023
  Fachbesucher:innen: 16:00-17:00 Uhr
  Private Weinliebhaber:innen: 17:00 bis 21:00 Uhr
   
Normalpreis  € 35,- exkl. Ö-Ticket Gebühren
Abendkassa € 40,- exkl. Ö-Ticket Gebühren

 

Fotos: c) Verwendung für Berichte in Zusammenhang mit der Wein Steiermark

Planet Mosel - die Verkostungsnotizen

„Planet Mosel“ - eine Verkostung des Steirischen Sommeliervereins, präsentiert von Helmut Gramer WA, in der Wein-und Champagnerbar „Glou Glou“.

 

Der klassische Moselwein ist nicht süß, sondern trocken. Dies mag viel überraschen, aber zur Hochblüte der Mosel, um 1900, waren die Weine überwiegend trocken. Erst mit der Möglichkeit, restsüße Weine durch Filtration und steriler Abfüllung zu stabilisieren und damit die Gefahr einer Nachgärung in der Flasche auszuschließen, begann der Aufschwung der süßen Weine, allen voran  des Kabinetts. 

 

Dieses Thema und noch vieles mehr stand bei dieser Verkostung im Mittelpunkt, welche durch die Anwesenheit von Markus Montano-López vom Weingut Immich-Batterieberg eine zusätzliche Attraktion aufzuweisen hatte. Seine Kenntnisse und Insiderinformationen erweiterten den Horizont und vervollständigten das Bild der Weinbauregion Mosel.

 

 

Zu den Weinen: 

 

Flight 1 - Ortsweine

 

Maximin Grünhaus - Riesling Grünhauser  2021

Mertesdorf, Mosel, 11,5%

 

Das Weingut Maximin Grünhaus blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits zur Römerzeit wurde hier Wein angebaut und die erste schriftliche Erwähnung datiert auf den 6. Februar 966. Seit 1882 befindet es sich nun im Besitz der Familie von Schubert.

Die Trauben für diesen Wein kommen von den Monopollagen Abtsberg und Herrenberg. Spontangärung mit anschließender Reifung im 1000 l Fass. Diesen Ortswein gibt es seit dem Jahrgang 2020 - vorher kam er als „Alte Reben“ auf den Markt.

 

Intensive Nase mit Aromen nach Tannennadeln, Apfel, Marille, Mango, Rauch und Bienenwachs. Viel Frische am Gaumen mit zitroniger Säure, viel Druck und sehr gute Länge. Knackig, frisch, präzise, voller Mineralität und Energie. 

93 P. 

 

Clemens Busch - Riesling vom grauen Schiefer 2021

Pünderich, Mosel, 11%

 

Rita und Clemens Busch bewirtschaften eine Fläche von 16 ha. Bereits seit dem Jahrgang 1985 arbeiten sie biologisch, biodynamisch zertifiziert sind sie seit 2007.

Die Trauben kommen überwiegend aus der Lage Marienburg, welche direkt dem Weingut gegenüber, am anderen Moselufer liegt. Bei hohem Wasserstand sind die Rebanlagen oft tagelang nicht erreichbar. Die Trauben werden mittels einer Fähre über die Mosel zum Weingut gebracht.

Spontane Vergärung, teilweise mit folgender Malolaktik. Der Ausbau erfolgt im alten 1000 l Fuder für 8-10 Monate. 

 

Dunkle, rauchige Nase mit Aromen nach reifem Apfel, etwas Marille und einem Hauch Petrol. Die Frucht ist im Hintergrund. Frisch und präzise am Gaumen, mit linearer Säure. Mittlere Länge. 

90 P. 

 

Forstmeister Geltz Zilliken - Riesling Saarburg 2021

Saarburg, Mosel, 11,5%

 

Seit 1742 betreibt der Familienbetrieb Weinbau in Saarburg. Die gesamte Rebfläche umfasst 13 Hektar, davon kommen elf vom Saarburger Rausch und einer vom Ockfener Bockstein. Beide sind als VDP-Große Lage klassifiziert. 

Die Rebstöcke stehen auf einem Untergrund von Devon-Schiefer und Diabas (alter Basaltboden, der unter Wasser geformt wurde). Ausbau im neutralen Fuder-Fass. Ein trockener Riesling mit 

9 g/l Restzucker und auch 9 g/l Säure.

 

Sofort als Riesling erkennbar, mit Noten nach Kernobst, Blütenhonig, Pfirsich und Zitrusfrüchten.

Am Gaumen mit reifem Apfel, mineralischen Noten und etwas Salz. Klar, saftig und präzise bei guter Länge.

90 P.

 

 

Flight 2 - New Generation

 

Julian Haart - Haart Riesling 2022

Piesport, Mosel, 10,5%

 

Schon 1337 betrieb die Familie Haart Weinbau in Piesport und zählt damit zu den ältesten Winzerfamilien an der Mosel. Die Geschichte von Julian Haart beginnt im Jahre 2010 mit einer 0,8 ha großen Parzelle am Wintricher Ohligsberg. Inzwischen ist die Rebfläche auf 5 ha in der Mosel angewachsen, dazu bewirtschaftet man noch eine Parzelle in Rheinhessen. 

Die Trauben für den Haart Riesling kommen von den Lagen Goldtröpfchen und Falkenberg und stehen auf Schiefer. Der Ausbau erfolgte auf der Hefe, zu 80% im Edelstahl und zu 20% im großen Holzfass. 

 

Straff und rauchig mit viel Zitrone. Frische Kräuter und ein Hauch von wilden Hefen. Am Gaumen elegant und zart. Straff und mineralisch auch im Abgang, mit einem leicht spürbarem, aber animierenden Touch von Restzucker. 

90 P. 

 

Hofgut Falkenstein - Riesling Niedermenniger Herrenberg 2021

Konz, Mosel, 10,5%

 

1985 zog Winzer Erich Weber in den damals baufälligen Falkensteinerhof und fing praktisch bei null an. Im Moment bewirtschaftet er 9 Hektar Rebfläche, die alle im sogenannten Konzer „Tällchen“ liegen. Die teils wurzelechte Reben haben meist ein Alter von 60 bis 90 Jahren und stehen oft noch in traditioneller Einzelpfahlerziehung. 

Alle Weine werden spontan vergoren, keine Enzyme werden verwendet, keine Schönung, Entsäuerung oder Aufzuckerung wird durchgeführt. Die Weine reifen im Allgemeinen in 1000 l Fässern, auch Fuder genannt, und werden Fass per Fass einzeln abgefüllt. 

 

Winzer Weber füllt seine Weine aus jedem Fass einzeln ab. Dieser Wein kommt aus Dem Fass mit dem Namen „Mutter Anna“. Leichte Spontinote, viel Zitrus und florale Akzente. Eher verhalten. Am Gaumen fordernde, nicht ganz ausbalancierte Säure und etwas wahrnehmbarer Restzucker, den der Wein auch dringend braucht. Recht saftig, mittlere Intensität, steinig, grüner Apfel und ein von der Säure getragener Abgang. Kümmel im Rückgeschmack.

89 P. 

 

Julien Renard - Riesling 2021

Winningen, Mosel, 10,6%

 

Julien Renard ist ein Quereinsteiger. Der studierte Dramaturg wechselte seinen Beruf, begann eine Lehre beim Weingut Heymann-Löwenstein und brachte 2018 seinen ersten Jahrgang auf den Markt. Seine Weine kommen von verschiedenen Parzellen in Winningen und umfassen zusammen nur 0,7 ha. Alles wird per Hand gemacht, keine Maschinen kommen zum Einsatz. Pro Hektar gibt es einen extrem hohen Arbeitsaufwand von 2.000 und 2.500 Stunden, der von Julien, seiner Frau und Freunden bewältigt wird. Die Trauben werden mit den Füßen gestampft, sie werden niemals entsäuert oder aufgezuckert und auch nicht filtriert. 

Der Gesamtschwefel für diesen Wein liegt bei nur 13 mg/l. Der Ausbau erfolgte für 15 Monate im Stahltank und im Holzfass. Von allen Weinen zusammen gibt es pro Jahrgang nur ca. 4.000 Flaschen. 

 

Anfangs leichter Sponti. Mit Luft erkennt man Noten nach Wachs, Kräuter, Heu und gelber Frucht. Leicht rauchig. Am Gaumen herb und frisch, mit recht ungestümer Säure, etwas Kamille und mittlerer Intensität. Leicht, mineralisch und straff. Viel Zitrusnoten im Abgang. 

89 P

 

Flight 3 - Immich-Batterieberg

 

Immich-Batterieberg - Riesling Trabener Zollturm 2020

Enkirch, Mosel, 12%

 

Der Name Batterieberg leitet sich von den Sprengungen des gleichnamigen Berges in den Jahren 1841- 1845 ab. Dadurch erreichte man eine bessere Bewirtschaftung. Die Familie Immich besass das Weingut bis zum Jahre 1989. Schlußendlich wurde es von einem Konsortium übernommen. Seit 2009 ist Gernot Kollmann für die Weine verantwortlich.

Der Trabener Zollturm ist die jüngste Erwerbung des Weingutes. Die Reben stehen auf grauem, quarzhaltigem Schiefer, in extremer Steillage. 

 

Reife Frucht, etwas brauner Zucker, Kräuter, Weihrauch, eher dunkle Frucht, etas Nadelholz, viel Tiefe. Druckvoll am Gaumen. Honig und reife Fruchtnoten, sowie merklicher Restzucker, der aber jetzt bereits gut eingebunden ist und mit nötiger Flaschenreife sich vollends integrieren wird. Sehr gute Länge. Viel Charakter, ernsthaft und wunderbar komplex.

94 P. 

 

Immich-Batterieberg - Riesling Enkircher Steffensberg 2018

Enkirch, Mosel, 12,5%

 

Der Steffensberg ist eine reine Südlage direkt hinter dem Enkircher Ortskern. Die steilen Schieferhänge verfügen über tiefgründige, kupferrote Böden mit einer sehr guten Nährstoff- und Wasserversorgung. 

 

Etwas Petrol, brauner Zucker, Waldboden, Weihrauch und Blütenhonig. Mit Luft erkennt man auch hellere Fruchtnoten. Vielschichtig und komplex mit leichtem Gerbstoff. Viel Druck, charaktervoll und mit sehr guter Länge. 

94 P. 

 

Immich Batterieberg - Rielsing Enkircher Zeppwingert Reserve  2018

Enkirch, Mosel, 13%

 

Im Enkircher Zeppwingert wachsen auf dunkelgrauem Schiefer, über 100 Jahre alte, wurzelechte Reben. Der Ertrag ist äußerst gering und ergibt gerade genug Saft um ein 300 l Fass zu füllen. Der Ausbau erfolg für zwei Jahre auf der Vollhefe.

 

Dunkel und rauchig, etwas Petrol, wieder Tannennadeln, Weihrauch, Zitrone und Waldboden. Rund, mit reifen Pfirsichnoten. Absolut harmonisch, mit viel Druck und großer Intensität. Reife Zitrusfrucht im langen Abgang. Archaisch mit enormer Komplexität.

95 P. 

 

Flight 4 - GG

 

Maximin Grünhaus - Riesling Abtsberg GG 2020

Mertesdorf, Mosel, 12%

 

Das Weingut verfügt über drei zusammenhängende Monopollagen, welche sich auf einem Bergrücken befinden:

 

  • Herrenberg - 19 Hektar, die größte der Lagen auf rötlichem Devonschiefer
  • Abtsberg - 14 Hektar, die beste Lage auf bläulichem Devonschiefer
  • Bruderberg - 1 Hektar, die kühlste Lage auf bläulichem Devonschiefer

 

Spontangärung und Ausbau im großen Holzfass.Sehr aromatisch, viel Kräuter, Rosmarin, Blütenhonig, Bienenwachs, heller Rauch. Marille.

 

Etwas Feuerstein aber auch typische Rieslingaromen. Viel Druck am Gaumen, mit gelber Frucht und reifen Zitrusnoten. Klar und frisch mit großer Präzision. Reife, die Frucht betonende Säure. 

Sehr lang.

95 P. 

 

Van Volxem - Riesling Scharzhofberg GG 2019

Wiltingen, Mosel, 12,5%

 

Das im Zentrum von Wiltingen liegende Weingut geht auf eine römische Villenanlage zurück. Die Weinberge des Guts wurden bereits im 3. Jahrhundert von den Römern angelegt und zählen zu den ältesten Steillagen überhaupt. Nachdem vier Generationen lang die Familie Van Volxem die Geschicke des Weingutes geleitet hat, übernahm Roman Niewodniczanski im Jahr 2000 die Anlage, restaurierte sie und erweiterte sie um zahlreiche Lagen. Es wird eine Fläche von 85 ha bewirtschaftet. 

Der Scharzhofberg ist eine der renommiertesten Lagen Deutschlands, wenn nicht der Welt. Er liegt in einem Seitental der Saar und umfasst 28 Hektar, wovon Van Volxem 2 ha besitzt. Die Rebstöcke stehen auf verwitterten grauem und rotem Schiefer. Der Ausbau erfolgte für 11 Monate im großen Holzfass.

 

Etwas verhalten, leichtes Petrol und Blütenhonig. Hell und kristallin. Am Gaumen wiederum Petrol und Blütenhonig. Frisch, mit guter Intensität und Länge. Leicht und schwebend, aber derzeit nicht in bester Verfassung.

93 P. 

 

Max Ferd. Richter - Riesling Wehlener Sonnenuhr Uralt Reben GG 2020

Mühlheim, Mosel, 12%

 

Das Weingut wurde im Jahr 1680 gegründet und bewirtschaftet eine Fläche von 20 Hektar. Davon sind 95% mit Riesling und 5% mit Weißburgunder bestockt. Mitglied im Bernkasteler Ring.

Die Trauben für diesen Wein kommen von der Wehlener Sonnenuhr, einer 46,5 ha großen GG-Lage die südwestlich ausgerichtet ist und einen Boden aus grau- bis blauem Devonschiefer aufweist. Sie liegt in einer Höhe zwischen 110 und 320 Meter. 

Gelesen von Rebstöcken, gepflanzt zwischen 1890 und 1900, wurden die Trauben über Nacht mazeriert, im Fuder vergoren und für zwölf Monate auf der Hefe ausgebaut. Die erste Schwefelbeigabe erfolgte erst bei der Füllung. 

 

Leider durch einen Korkfehler beeinträchtigt. 

 

Flight 5 - Kabinett / Spätlese

 

J.J. Prüm -  Riesling Wehlener Sonnenuhr Kabinett 2021

Wehlen, Mosel, 7,5%

 

Die Prüm Familie lebt seit dem 12. Jahrhundert an der Mosel. Anläßlich der Säkularisierung durch Napoleon im Jahre 1803, konnte die Familie zahlreiche hervorragende Lagen erwerben. Im Jahre 1911 wurde der Besitz unter den sieben Kindern von Mathias Prüm aufgeteilt. Daraus entstanden verschiedene, auch jetzt noch existierende Weingüter, darunter Dr. Loosen und natürlich Joh. Jos . Prüm. Das Weingut bewirtschaftet 21 ha. in den Lagen Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich, Bernkasteler Badstube und Zeltinger Sonnenuhr.

Die Weine werden im Stahltank spontan vergoren. Sie bleiben auf der Hefe, bis sie im Februar oder März umgezogen werden. Gefüllt werden sie im Sommer nach der Ernte. Die Kabinette haben in der Regel einen Zuckerrest von 30-40 g/l.

Die VDP.GROSSE LAGE WEHLENER SONNENUHR umfasst 46,5 Hektar. Die Reben stehen auf reinem Devonschieferverwitterungsboden und werden großteils in traditioneller Einzelpfahlerziehung kultiviert.

 

Typische, jugendlich-reduktive J.J. Prüm Nase. Mit etwas Luft erkennt man grüne Apfelnoten und etwas Pfirsich. Am Gaumen kristallin, hell und leicht. Sehr harmonisch, der Zucker ist in seiner Höhe kaum erkennbar. Viel Zitrusnoten im langen Abgang.

93 P.

 

 

Egon Müller - Scharzhofberger Riesling Kabinett 2020

Wiltingen, Mosel, 9%

 

Egon Müller IV studierte in Geisenheim und übernahm das Weingut im Jahre 1991. Sein Ururgroßvater Johann Jakob Koch konnte den Scharzhof, sowie Teile der Weingärten im Jahre 1707 von der französischen Republik erwerben. Bewirtschaftet werden insgesamt  etwas mehr als 15 ha, davon liegen 8,5 ha am Scharzhofberg. 

Im Weingarten werden keine Herbizide und Pestizide verwendet. Fungizide nur wenn nötig.

Die botrytisfreien Trauben werden leicht angequetscht und relativ schnell abgepresst. In säureärmeren Jahrgängen wird eine Ganztraubenpressung ohne anquetschen durchgeführt. Nach einer Standzeit im Stahltank für 24 Stunden läuft der Most per Gravitation in den darunter liegenden kalten Keller und durchläuft eine spontane Vergärung im 1.000 l Fuderfass. Die Spontangärung wird nicht dogmatisch gesehen, darum werden im Bedarfsfall auch Reinzuchthefen eingesetzt. 

Die Jahresproduktion beläuft sich auf ca. 100.000 Flaschen. In schwierigen Jahrgängen auch deutlich weniger. 

 

Sehr intensiv in der Nase mit viel Apfel und einem Hauch von Petrol. Frisch, klar und präzise. Schwebende Leichtigkeit. Am Gaumen etas brauner Zucker, wieder viel Apfel und Zitrone. Sehr gute Länge. 

94 P. 

 

Forstmeister Geltz Zilliken - Riesling Saarburger Rausch Spätlese 2021

Saarburg, Mosel, 7,5%

 

Die Reben kommen vom Saarburger Rausch und stehen auf einem Boden aus Devon-Schiefer und Diabas. Die Trauben werden per Hand gelesen, der Ausbau erfolgt im gebrauchten Fuderfass. Der Restzuckergehalt beträgt je nach Jahrgang zwischen 70 und 80 g/l. 

Der 22,70 ha große Saarburger Rausch ist eine VDP.GROSSE LAGE und überschaut das Städtchen Saarburg in Richtung Saar. Sie ist nach Südost und Süden orientiert, weist eine Steigung von 35 bis 75 Prozent auf und zieht sich über 160 bis 295 Meter Seehöhe. Der Untergrund ist steinig und wird von Grauwacke, weichem, dünnblättrigem Devonschiefer und rötlicher Feinerde bestimmt - auf Grund eines Durchbruchs vulkanischer Schichten findet man auch Basalt (Diabas).

 

Intensive und leicht rauchige, zitrusfruchtige Nase, mit Aromen Apfel und Rosmarin und Blütenhonig. Am Gaumen frisch und saftig, mit viel Druck,. Sehr langen Abgang. Die einzige Spätlese in diesem Flight. Sie zeigt sich durch höhere Reife, mehr Druck und Intensität. Die schwebende Leichtigkeit der Kabinett kann sie natürlich nicht aufweisen, braucht sie aber auch nicht.

95 P. 

 

 

Flight 6 - Spätlese / Auslese

 

J.J. Prüm - Riesling Graacher Himmelreich Spätlese 2021

Wehlen, Mosel, 7,5%

 

Die VDP.GROSSE LAGE HIMMELREICH umfasst eine Größe von 66,57 ha, verfügt über eine Hangneigung von 45-75% und die Reben stehen auf Blau- und Grauschieferböden. Zum Teil trifft man hier noch auf die traditionelle Einzelpfahlerziehung. Der Name Himmelreich kommt vermutlich as dem keltischen und bedeutet „kleiner Hügel“. 

Spätlese bedeutet ein Mostgewicht von 80-95 Öchsle oder einfacher gesagt, einen potentiellen Alkoholgehalt von 10,7- 12,9% Alkohol oder 16,46 - 19,55 KMW. 

 

Heller Rauch, etwas Zitrone und Tannennadeln. Klar und fein, mit wunderbarer Eleganz.

Viel Frische am Gaumen, Blütenhonig, saftig und intensiv. Hell, mit großer Präzision. Im langen Abgang erkennt man Noten nach kandierter Zitrone. 

95 P. 

 

Dr. Loosen - Riesling Erdener Prälat Auslese Goldkapsel 2020

Bernkastel, Mosel, 8%

 

Seit über 200 Jahren im Familienbesitz, wird das Weingut seit 1988 von Ernst F. Loosen geführt. Er hat enorm viel dazu beigetragen, den Ruf des deutschen Rieslings international wieder herzustellen. An seiner Seite werkt von Beginn an sein Kellermeister Bernhard Schug. 

Die Trauben für den Erdener Prälat kommen von über 100 Jahre alten, wurzelechten Reben in Einzelpfahlerziehung. Die ganzen Trauben werden eingemaischt, abgepresst und im spontan im Holzfass vergoren. 

Die VDP.GROSSE LAGE PRÄLAT gehörte früher zum Treppchen, wurde aber Ende des 19. Jahrhunderts abgegrenzt. Sie umfasst eine Größe von 1.63 ha und der Boden besteht aus rotem, eisenhaltigem Schiefer. 65 Grad steil ist der Hang, immer wieder schaut kahler, roter Stein zwischen den Reben hervor und nur selten ist es in deutschen Lagen steiler. 

 

Sehr intensive und komplexe Nase mit viel reifem Pfirsich, Marille, Waldhonig und Grapefruit. Leicht rauchig. Am Gaumen enormer Druck mit sehr harmonischer und reifer Säurestruktur. Jugendlich und balanciert, mit großer Länge. 

96 P. 

 

Markus Molitor - Zeltinger Sonnenuhr Auslese ** Goldene Kapsel 2019

Bernkastel-Wehlen, Mosel, 7,5%

 

Als zwanzigjähriger, im Jahre 1984 übernahm Markus Molitor das elterliche Weingut in achter Generation. Es war keine leichte Übernahme, da seine Eltern Konkurs anmelden mussten und er anfangs nur über eine Fläche von 1,5 Hektar verfügte. Mittlerweile bearbeitet er 120 Hektar auf über 100 km verteilt. Bis zu knapp 1 Million Flaschen werden in einem guten Jahr produziert. 

Markus macht alle Weine selbst und bewerkstelligt ein fast übermenschliches Pensum. 

Die VDP.GROSSE LAGE ZELTINGER SONNENUHR grenzt unmittelbar an die VDP.GROSSE LAGE WEHLENER SONNENUHR an und umfasst eine Größe von 20,74 ha. Die Reben stehen auf steinigem, verwittertem Devonschiefer. 

 

Etwas Feuerstein, reife Zitrone, Nadelhol und ein etwas Petrol. Intensiv am Gaumen, mit etwas Honig und braunem Zucker. Leichter Gerbstoff. Merkbarer Restzucker, der aber in der runden und delikaten Säure einen wunderbaren Gegenpol findet. Noch extrem jugendlich, mit erahnbarer Komplexität. Sehr gute Länge.  

94 P. 

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