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Jura, Savoien und andere Erzählungen aus den Bergen - eine Verkostung des Steirischen Sommeliervereins, im Restaurant Laufke in Graz

Präsentiert und ausgesucht von Helmut Gramer wurden 18 Weine aus dem Jura und Savoien verkostet. Diese, in Österreich nur schwer erhältlichen Weine, führen eine Nischendasein, haben aber in kleinen Kreisen eine treue Anhängerschaft.
 
Die Weißweine aus Savoien, allen voran die mit 40% meist angepflanzte Sorte Jaquere, überzeugten durch Leichtigkeit und ihrer zarten und eleganten Struktur. Getragen von nussigen Hefenoten, zarten Holztönen und zart buttrigen Noten vom biologischen Säureabbau, erzeugten sie ein ungewohnt cremiges Mundgefühl.
Das Jura zeigte sich vielfältig. Einerseits durch seinen traditionellen, oxidativen Stil der unter Florhefe gereiften Weine und andererseits durch die etwas dem Zeitgeist näheren, im „ouillé“ Verfahren erzeugten Weißweine. Die einzig zugelassenen Weißweinsorten, Chardonnay und Savagnin (Ursorte des Traminers), waren im Charakter und Aroma deutlich zu unterscheiden.
Zu den Höhepunkten gehörten die beiden im traditionellen Stil gereiften „Cotes du Jura 2016“ von der Domaine Macle sowie der „Chardonnay Empreinte 2018“ von der Domaine des Marnes Blanches. Wunderbar auch der mehr als 6 Jahre gereifte „Vin Jaune Chateau Chalon 2013“ von der Domaine Frederic Lambert.
Jean Francois Ganevat wurde ein eigener Flight gewidmet. Nicht seine kaum zu kriegenden, hochpreisigen Weine kamen hier zur Verkostung, sondern jene, die er mit seiner Schwester Anne als Negociant auf den Markt bringt. Der in reduktiver Weise ausgebaute Chardonnay „Arces 2018“ überzeugte mit straffer Textur und guter Länge. Der mit Syrah-Trauben aus dem Burgund produzierte „La Bibine 2019“ sowie „De Toute Beauté 2019“ eine Cuvée aus Gamay, Pinot Noir und weiteren autochthonen Rebsorten zeigten wunderbare Natürlichkeit, Frische und Leichtigkeit. Ganevat produziert seine Weine ohne zugesetzten Schwefel.
Zur Verkostung kamen auch die beiden für das Jura typischen Rotweinsorten Poulsard und Trousseau. Sie zeigten sich sortentypisch, der Poulsard elegant, frisch und leicht und der Trousseau mit etwas mehr Dichte, Intensität und kräftigerer Tanninstruktur. Die von der Rebsorte Mondeuse gekelterten Weine aus Savoien waren von Primärfrucht getragen und wurden von kräftigem Tannin kontrapunktiert.
Eine wunderbare Auswahl französischer Käsesorten setzten den Schlusspunkt unter eine sehr erkenntnisreiche Verkostung, die die Teilnehmer auf eher selten begangenen Pfaden durch Randgebiete der Weinwelt führte.
 
Fotos von Sabine Flieser-Just und Helmut Gramer

Jenseits von Rosé - Die andere Seite der Provènce

"Jenseits von Rosé - Die andere Seite der Provènce“, war eine Verkostung des Steirischen Sommeliervereines in der Wein&Co Bar in Graz.
 
Die von Weinakademiker Helmut Gramer präsentierte Verkostung legte Ihr Hauptaugenmerk auf die Appellationen Bandol, Palette und Cassis. Auf Grund ihres speziellen Terroirs und Stils, erhielten diese Regionen schon lange vor der Côtes de Provence ihre eigenen AOC. Obwohl die Verkostung unter dem Titel „Jenseits von Rosé“ lief, konnte auf diesen Weinstil doch nicht ganz verzichtet werden. Die klassischen Weine von Chateau Simone, Chateau Pibarnon und Clos Cibonne überzeugten durch Charakter und Intensität, verfügten über außerordentliche Länge und bewegten sich farblich und stilistisch abseits der derzeit im Trend liegenden hellfarbigen Rosés.
 
Die Weißweine, hauptsächlich aus den Rebsorten Clairette, Ugni Blanc und Marsanne, verfügten über ausreichende Frische und zeigten Aromen nach Mandeln, Kräutern sowie reife bis kandierte Zitrusnoten. Die Rotweine gefielen, trotz des meist hohen Alkoholgehalts, durch ihre durchaus straffe und frische Struktur. Sie konnten und wollten ihre südfranzösische Herkunft nicht verleugnen und wussten die Vorzüge der meist kalkhaltigen Böden zu nutzen. Besonders gefielen Chateau Tempier - Bandol 2017, Chateau Simone - Palette 2018 und Clos Cibonne - Cuvée Prestige Olivier 2019. Den krönenden Abschluss bildete die hervorragende Bouillabaisse von Wein&Co Küchenchef Adrian Hilberger.
 
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